Konzerte, Vortrag
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Künstler: Prof. Dr. Michael Maul & Mirosława Cieślak
Programm: Der junge Bach in Ohrdruf und Gotha - eine Spurensuche
Der junge Johann Sebastian Bach ist ein Faszinosum. Ein Waisenkind, das - ausgebildet von seinem älteren Bruder in Ohrdruf und nach zwei Jahren auf 'Gesellenreise' in Lüneburg - Anfang des 18. Jahrhunderts als Organist in Arnstadt, Mühlhausen und Weimar auf den Plan tritt: mit Werken, die alles vorangegangene schlichtweg in den Schatten stellen. In dem Gesprächskonzert begeben sich die Kantorin Mirosława Cieślak und der Bachforscher und Intendant des Leipziger Bachfestes Prof. Dr. Michael Maul auf eine musikalische und amüsant-kriminalistische Spurensuche. Mit Werken des jungen Bach und seiner Vorbilder ergründen sie die Klangwelt des Teenagers Bach in Ohrdruf und Lüneburg - und machen dabei eines deutlich: auch Bach ist nicht 'vom Himmel gefallen'.
Prof. Dr. Michael Maul
Michael Maul (*1978 in Leipzig) studierte 1997 bis 2002 Musikwissenschaft, Journalistik und Betriebswirtschaftslehre in Leipzig. 2006 wurde er mit einer Arbeit zur »Barockoper in Leipzig (1693–1720)« an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg promoviert. Die Arbeit wurde 2007 mit dem Gerhart-Baumann-Preis für interdisziplinäre Literaturwissenschaft ausgezeichnet.
Seit 2002 arbeitet Maul als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Bach-Archiv. Hier ist er vor allem mit der Durchführung des Forschungsprojektes Expedition Bach – der systematischen Erschließung der mitteldeutschen Archivlandschaft – betraut. Derzeit konzentriert er sich zudem auf die Dokumentation der Geschichte des Thomaskantorats. Hierzu publizierte er 2012 die Monographie »Deroberühmbter Chor – Die Leipziger Thomasschule und ihre Kantoren 1212–1804«. Seit 2014 ist er Leiter des Forschungsreferates I.
Neben seiner Tätigkeit am Bach-Archiv legte er zahlreiche Veröffentlichungen zur Musikgeschichte des 17. und 18. Jahrhunderts vor: 2004 gab er das von ihm 2001 in Vilnius entdeckte älteste erhaltene Manuskript einer deutschsprachigen Oper heraus (J. Sebastiani: Pastorellomusicale), 2007 eine bislang unbekannte Oper von Telemann (Germanicus), die in einer von ihm rekonstruierten Fassung beim Leipziger Bachfest und den Magdeburger Telemannfesttagen erklang und inzwischen auf CD erschien. Schlagzeilen machte Maul durch die Entdeckung der Arie „Alles mit Gott und nichts ohn’ ihn“ BWV 1127 von Johann Sebastian Bach (2005) und die Präsentation der ältesten erhaltenen Notenhandschriften Bachs (2006).
Für seine bisherige Arbeit wurde Maul 2011 vom Sächsischen Musikbund mit dem Förderpreis für junge Komponisten und Musikwissenschaftler ausgezeichnet. Seit 2008 ist er Mitglied im Direktorium der Neuen Bachgesellschaft und wissenschaftlicher Betreuer des Projektes Musikerbe Thüringen. Er ist Lehrbeauftragter an der Universität Leipzig und an der Hochschule für Musik und Theater Leipzig. Ein wichtiges Anliegen ist ihm die anschauliche Vermittlung aktueller musikwissenschaftlicher Forschung an ein breites Publikum in Form von Gesprächskonzerten und Radiofeatures: regelmäßig für Deutschlandradio Kultur
Mirosława Cieślak
Mirosława Cieślak stammt aus Oberschlesien (Polen). Sie absolvierte ein Doppelstudium in den Fächern Orgel und Musiktheorie an der Musikhochschule Karol Szymanowski in Katowice (Polen). Als Stipendiatin des ERASMUS-Programms studierte sie an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg. Danach legte sie einen zusätzlichen Master am Conservatorium van Amsterdam (Niederlande) ab und studierte Historische Tasteninstrumente und Kirchenmusik an der Hochschule für Musik FRANZ LISZT in Weimar.
Sie konzertierte in ihrem Heimatland Polen, in Deutschland sowie im Ausland (Europa, USA, Kanada). Dabei sind folgende Festivals hervorzuheben: das Mosel Musikfestival, die Nieuwe Kerk Lunchconcerten in Amsterdam, die Kaasmarktconcerten in Alkmaar, die Bach Biennale Weimar, der Boston Bach Birthday, Orgel punkt Zwölf in Naumburg, Orgelklang 12 in Merseburg und der Thüringer Orgelsommer. Mirosława Cieślak wirkte als Kantorin in der St. Joseph Basilica in Webster, MA (USA).
Im Jahr 2015 war sie Stipendiatin des Graduierten Stipendiums, im Rahmen dessen sie ihre erste Solo-CD „Ein Zusammentreffen der Traditionen“ an der Orgel, am Cembalo und am Clavichord mit europäischer Musik des 18. Jahrhunderts, hauptsächlich aus einem polnischen Manuskript, aufnahm. Sie ist Finalistin des Internationalen Svirél Musikwettbewerbes (2016) in Nova Gorica (Slowenien), wo sie einen Golden Award gewann. Im Frühjahr 2017 arbeitete sie als Assistenzorganistin an der Hildebrandt-Orgel der Stadtkirche St. Wenzel in Naumburg.
Seit 2018 ist sie als Kantorin des Evangelischen Kirchspiels Querfurt und Kreiskantorin des Kirchenkreises Merseburg tätig. Weiterhin tritt sie mit dem argentinischen Tubisten Patricio Cosentino und, als Ensemble Nepalropa, mit der Blockflötistin Franziska Trommer sowie dem Gitarristen Robert Pauli auf. Sie ist außerdem Organistin der Brass Band BlechKLANG und Cembalistin des Ensembles Camerata Temporalis, das sich auf Alte und Neue Musik spezialisiert hat. Nebenbei arrangiert sie zahlreiche geistliche Lieder und Popularmusik für Gemischten Chor. In ihren Missionsreisen kooperiert sie mit der Lutherischen Kirche der Missouri-Synode.
Ticketpreise: Tickets ab 22,50 Euro
Bitte beachten Sie: An der Abendkasse ist nur Barzahlung möglich!